
Sensengewerkefamilie ZeilingerGeschichte

Geschichte der WerkanlageSchmiede an der Tratten
Ab 1504
Die Chronik der Gemeinde Himmelberg berichtet, dass die ersten Sensenschmieden schon ab 1504 nachweisbar sind.
Von der Schiede zur SensenerzeugungVorbesitzer
1560 – 1860
- 1560 Themel der Schmied / Schmiede an der Tratten – Hammer und Drahtzieher – Schmiede
- 1629 Paul Radschopf
- 1700 Sensenwerk mit Meister Thomas Edtinger
- 1714 wird das Meisterrecht an Johann Perchthold verliehen
- 1742 wird Valentin Perchthold Meister
- 1809 unterfertigte Meister Johann L. Schulz das letzte Handwerksprotokoll
- 1860 meldete sein Nachfolger Josef Schurz sein Werkzeichen zur Registrierung an
- seine Witwe Anna Schurz geht in Konkurs


Kauf und AusbauErasmus Zeilinger
1874 – 1911
1874 kauft Erasmus Zeilinger (geb. 1841 – 1911) die Schmiede in Himmelberg.
Mein Großvater hätte den Neuanfang nicht finanzieren können, wenn sich die Schmiede im Vertrauen auf ihn nicht bereit erklärt hätten, auf eine Entlohnung solange zu verzichten, bis das Werk funktioniert und er sie bezahlen konnte.
Dr. Johanna Offner-Zeilinger
Erasmus Karl war der Sohn des Herrn Carl Zeilinger Hammergewerk von Ratten. Er durfte zuerst die Unterrealschule in Klagenfurt besuchen. Dann war er Kohlenbub im Sensenhammer in Windischgraz/Slovenj Gradec bei seinem Bruder Josef und lernte dort das Handwerk, nachdem der Vater den Spittaler Hammer in Ponau verloren hatte. Als Lohn hatte er nichts als die Kost, durfte aber Sonntags mit seinem Bruder zum Scheibenschießen gehen.
Als Erasmus die Lehrzeit im Alter von 19 bis 20 Jahren (1860/61) hinter sich gebracht hatte, nahm er zuerst eine Stelle als Verweser im Klinzer’schen Sensenwerk in Weissenfels in Krain (heute Fusine, Italien) an, dann kam er als Verweser zum Huber nach Steyer 564 von dort zum Eigner nach Mürzzuschlag. Sein liebster Posten war Schmölzer in Kindberg. Immer in Sensenwerken.
Von Kindberg kam er dann nach Feistritz Pulst zu seinem Onkel Johann Nepomuk. Nach dessen Tod wurde der Besitz verkauft, doch der neue Eigentümer, Josef Klammer, Lehrer in Glantschach, beließ die Werksleitung bei Erasmus. 1874 wollte Erasmus sogar den Hammer kaufen, aber am 6.Juli – 1 Tag vor Vertragsunterzeichnung wurden fast alle Werksgebäude weggeschwemmt.
Er erzeugte die bekannte Naturgraue Himmelberger Sense.
Übergabe an den SohnDI Hans Zeilinger
1911 – 1964
DI Hans Zeilinger wurde am 3. März 1883 in Himmelberg, Kärnten, geboren und besuchte dort die Volksschule, dann das Realgymnasium in Klagenfurt und studierte in Bronn an der technischen Hochschule unter Prof. Viktor Kaplan. Sein Praktikum machte er bei den Böhler Stahlwerken in Kapfenberg.
Er übernahm 1911 das väterliche Sensenwerk.


Schwierige ZeitenProduktionsende
1958
Die Sensenerzeugung wird ganz eingestellt.
Übergabe an die TochterDr. Johanna Offner-Zeilinger
1964
DI Hans Zeilinger übergibt in seinem 83. Lebensjahr das Unternehmen an seine Tochter DK Dr. Johanna Zeilinger-Offner.
Die Erzeugung von gewerblichem Eisenbedarf (Messer, Fleischerwerkzeuge, Schusterkneipe u.a.) wurde aufgenommen.


Mehrwert schaffenFiliale Offner Gebäudetechnik
1970 – 1996
Für einen längeren Zeitraum war eine Filiale der Offner Gebäudetechnik / Installations-Firma in einigen der Werksgebäuden angesiedelt.
Neue ZeitenSchließung des Werkes und Museumseröffnung
1996
Der Arbeitskreis Himmelberg und viele Helfer machten es möglich, das alte Werk in ein Museum umzugestalten und unterstützten beim Ausräumen der Hallen und dem Errichtung der Plakate und Schilder.


Moderne EdelstahlproduktionFa. Zeilinger Metallwarenerzeugung Gmbh
2000
Übernahme der Fa. Zeilinger durch Sohn Mag. Josef Offner.
Er mietete einige Werksgebäude und produziert bis heute moderne und hochqualitative Edelstahlerzeugnisse.
Unwetter und AufräumarbeitenÜberschwemmung
2022
Große Überschwemmung durch ein heftiges Unwetter und enorme Regenmassen am 29.Juni 2022!
Das Wasser hat alle Werksbebäude zu einer Höhe von 40-80 cm überschwemmt, das Sensenmuseum wurde stark beschädigt. Die Sanierungsmaßnahmen dauern bis heute an.
